Die besten roadtrips in Kanada
Mit 9,8 Millionen Quadratkilometern ist Kanada das zweitgrößte Land der Welt. Das bedeutet, dass es am besten im Auto „erfahren“ wird. Roadtripper erleben vergletscherte Gipfel ebenso wie sumpfige Marschen und natürlich auch alles dazwischen. Es kann unzählige Zwischenstopps geben, um die Aussicht zu genießen, lokale Hot Spots auszuprobieren und auch, um ganz einfach mal eine Pause von soviel Landschaft einzulegen.
Mit 9,8 Millionen Quadratkilometern ist Kanada das zweitgrößte Land der Welt. Das bedeutet, dass es am besten im Auto „erfahren“ wird. Roadtripper erleben vergletscherte Gipfel ebenso wie sumpfige Marschen und natürlich auch alles dazwischen. Es kann unzählige Zwischenstopps geben, um die Aussicht zu genießen, lokale Hot Spots auszuprobieren und auch, um ganz einfach mal eine Pause von soviel Landschaft einzulegen.
Genau zu wissen, wohin die Fahrt in einem so weiten und vielfältigen Land gehen soll, mag dabei zunächst ein Ding der Unmöglichkeit sein. Keine Sorge: Diese Liste der besten Roadtrips in Kanadas zehn Provinzen und zwei der drei Territorien (bis heute gibt es keine Straßen nach Nunavut!) erleichtert die Wahl. Also Motor an und los - die offene Straße wartet ..
Sea to Sky Highway, B.C.
Anschnallen! Der 162 Kilometer lange und kurvenreiche Sea-to-Sky Highway (Highway 99) beginnt in der hippen Küstenmetropole Vancouver und strebt durch die Outdoor-Dorados Squamish und Whistler gen Norden, bis er in Pemberton endet. Nicht nur „Fallsüchtige“ machen einen Zwischenstopp im Shannon Falls Provincial Park, um sich die Beine zu vertreten. Hunger und Durst stillt die Backcountry Brewing, übernachtet wird im Sweetwater Lane Farm B&B. Idealerweise sollten für diesen Trip ein paar Tage eingeplant werden, am besten unter der Woche, weil dann weniger Verkehr herrscht.
Icefields Parkway, Alberta
Die kanadischen Rocky Mountains sollen das Ziel sein? Dann ist der 235 Kilometer lange Icefields Parkway der richtige Weg zu einigen der schönsten Gletscher und türkisfarbenen Seen Kanadas! Von Lake Louise im Banff National Park geht es auf dem Highway 93 in Richtung Norden, zu Hinguckern wie dem spiegelglatten Herbert Lake, dem ausladenden Athabasca-Gletscher und den Sunwapta Falls. Übernachtet wird in der frisch renovierten Glacier View Lodge auf dem Weg durch den Jasper National Park nach Jasper oder ebendort im gemütlichen Chateau Jasper. Für den Trip muss ein ganzer Tag einkalkuliert werden, besser noch ein paar mehr, um die Eisfelder und beide Nationalparks im weniger belebten Frühling und im farbenfrohen Herbst zu erkunden.
Grasslands National Park, Saskatchewan
Die Erkundung von Saskatchewans eklektischen Roadside-Attraktionen lohnt sich jetzt noch mehr: Dank der Eröffnung des Badlands Parkway im Jahr 2019 lässt sich der Grasslands National Park jetzt nicht nur auf einem, sondern auf gleich zwei interessanten Roadtrips erkunden. Dafür geht es zunächst vom Weiler Wood Mountain aus nach Süden zum gepflasterten, rund elf Kilometer langen Parkway im Ostblock des Parks, für den Blick auf eine wilde und unversehrte, aber auch empfindliche Prärielandschaft. Anschließend wird der Westblock südlich von Val Marie angesteuert, um auf der 80 Kilometer langen Schleife Bisons, Schwarzfußfrettchen und historische Siedler-Homesteads zu sehen. Der Zeitrahmen für die insgesamt 286 Kilometer: ein Tag, lieber aber zwei bis drei Tage.
Interlake Region, Manitoba
Tief in die Geschichte eintauchen können Reisende auf diesem knapp 300 Kilometer langen und ein- bis dreitägigen Trip durch Manitobas Interlake-Region! Hauptakteure sind Lake Winnipeg und Lake Manitoba, die beiden Binnenmeere der Provinz. Von der geschäftigen Hauptstadt Winnipeg aus geht es zunächst Richtung Norden zum historischen Lower Fort Garry, dann ins Besucherzentrum Oak Hammock Marsh, zu den ikonischen Holzstegen am Lake Winnipeg und zum Schwimmen am schönen Winnipeg Beach. Ein lohnender Abstecher nach Westen führt zu den Narcisse Snake Dens – am meisten lohnt sich ein Besuch im Frühling oder Herbst. Zurück am Seeufer führt die Straße in das von isländischen Einwanderern gegründete Gimli und nach Hecla Village . Das schöne Lakeview Hecla Resort lädt zur Übernachtung ein.
Von Toronto nach Stratford, Ontario
Dieser zweitägige Trip durch den Südosten Ontarios startet in der Metropole Toronto mit ihren zahlreichen Museen und Attraktionen. Ein Stadtbummel führt in die Museen und Galerien der Mega-Metropole, übernachtet wird stilvoll im kunstsinnigen Gladstone Hotel oder im schicken Kimpton Saint George. Am nächsten Tag geht es 150 Kilometer Richtung Westen, zu viktorianischer Architektur und Live-Theater in Stratford, wo alljährlich das renommierte Stratford Festival ausgerichtet wird. Auf dem Weg dorthin werfen besonders Neugierige gern auch einen Blick auf Badens aufwendiges Castle Kilbride Museum.
Von Montréal zur Gaspésie, Québec
Eine Woche oder mehr ist notwendig, um auf dieser gut 1.000 Kilometer langen Strecke, die längst auf der Liste der besten Roadtrips Kanadas stehen sollte, in aller Ruhe einige der schönsten Flecken Québecs zu entdecken. Zunächst geht es nach Montréal und Québec City - bei den Travel and Leisure's World's Best Awards 2019 zur dritten beziehungsweise ersten kanadischen Top-Stadt gewählt. Entlang des St. Lorenz Stroms führt dieser Roadtrip zur wilden und kaum besiedelten Gaspé-Halbinsel und ihrem markanten Rocher-Percé. Mit etwas Glück sind bald Wale, Karibus und Basstölpel zu sehen - die großen Seevögel mit den markanten Flügeln sind elegante Flieger und ihre Beobachtung ist ein Genuss. Alternativ können die Städte bei dieser Gaspésie-Tour natürlich ausgelassen werden. Weitere reizvolle Autofahrten durch Québec sind diese Roadtrips.
Irish Loop, Neufundland und Labrador
Los geht’s auf einem Spaziergang vorbei an den bunten alten Reihenhäusern der Hauptstadt St. John's, der östlichsten und wohl auch ältesten Stadt Nordamerikas. So eingestimmt geht es dann auf der gut 300 Kilometer langen, Irish Loop genannten Küstenschleife voller Outdoor-Abenteuer und Naturwunder nach Süden. Begegnungen mit Walen und Seevögeln auf einer Bootstour durch die Witless Bay sind feste Programmpunkte, kurze Wanderungen zu den fantastischen Aussichtspunkten des East Coast Trail hoch über dem Atlantik ein Bonus. Stärkung nach so vielen Eindrücken gibt es bei Lighthouse Picnics im historischen Leuchtturm in Ferryland. Dort werden frische Sandwiches und Limonade mit Blick auf die vorbeiziehenden Eisberge serviert.
Bay of Fundy, New Brunswick
Die wilde und schier unglaubliche Kraft des Wassers in der Bay of Fundy in New Brunswick lässt einem den Atem stocken. In der Bucht fließen alle sechs Stunden etwa 150 Milliarden Tonnen Wasser ein und aus und sorgen so für die höchsten Gezeiten der Welt. Auf dieser viertägigen, 225 Kilometer langen Reise gibt es Tee in Monctons malerischem Thomas Williams House von 1883 und fast surreale Spaziergänge bei Ebbe auf dem Meeresboden rund um die Hopewell Rocks - erodierte, baumbewachsene Sandsteinformationen, die auch als Flowerpot Rocks bekannt sind. Wer im August unterwegs ist, sollte das Rising Tide Festival im Fundy National Park nicht verpassen. Und sicher stellen, auf der letzten Etappe dieser Route auch die roten Meereshöhlen von St. Martins im Kajak zu erkunden.
North Cape Coastal Drive, Prince Edward Island
PEI ist zwar die kleinste Provinz Kanadas, gleichwohl rühmt sich auch Prince Edward Island selbstbewusst einiger wirklich schöner Roadtrips. Vor allem Feinschmecker werden sich für den Trip rund um den Westteil der Insel interessieren und auf der viertägigen 350 Kilometer langen Fahrt die saisonalen Produkte der Region probieren wollen. Im Canadian Potato Museum erfahren Besucher, warum die Kartoffeln von Prince Edward Island in Kanada so berühmt sind. Danach vor Ort in der PEI Potato Country Kitchen eine gebackene Kartoffel bestellen - gefüllt mit Hummer, Schweinefleisch und mehr. Unwiderstehlich sind auch die weltberühmten Malpeque-Austern der rustikalen Malpeque Oyster Barn und die Muscheln und Lobster Rolls der Catch Kitchen and Bar. Was Einheimische dazu trinken? Das helle Drag'n Anchor Ale bei Moth Lane Brewing soll der beste Begleiter sein.
Von Halifax zum Cabot Trail, Nova Scotia
Roadtripper inhalieren zunächst urbanes Flair in Nova Scotias quirliger Hauptstadt Halifax, doch dann geht es nach Cape Breton Island. Der berühmte Cabot Trail - der übrigens nicht nur in Kanada, sondern auch weltweit zu den schönsten Panoramastraßen überhaupt gezählt wird und nach dem italienischen Entdecker John Cabot, der 1497 an dessen Gestaden landete, benannt wurde - steigt die 300 Kilometer lange Küstenstraße von Meeresstränden und verschlafenen Fischerdörfern zu bewaldeten Hängen und Klippen hinauf. Vier Tage sollten schon eingeplant werden ein, um das schöne Resortstädtchen Baddeck am Ufer des Bras d’Or Lake, den Cape Breton Highlands National Park mit seinen 26 Wanderwegen und die traditionsreiche akadische Stadt Chéticamp zu besuchen.
Dempster Highway, Yukon
In der nordwestlichen Ecke Kanadas liegend, zählt der Yukon nicht mal 40.000 Einwohner, aber dafür umso mehr Elche und Berge sowie knapp 5.000 Kilometer regelmäßig instandgehaltene Straßen. Der 737 Kilometer lange Dempster Highway, für den idealerweise fünf bis sieben Tage eingeplant werden sollten, bietet von allen Straßen des Territoriums das intensivste Abseits-der-Trampelpfade-Feeling. Also Vorräte und Goldrausch-Historie in Dawson City laden(etwa bei historische Walking Tours, Can-Can-Events und dem berüchtigten Sourtoe-Cocktail) und los! Es geht geradewegs nach Norden, durch die endlose, raue Tundra, über den Polarkreis und mit zwei bejahrten Fähren nach Inuvik in den Northwest Territories. Die beste Reisezeit? Im Frühherbst lockt die rote, gelbe und orangefarbene Tundra, im Winter die Eisstraßen, im Frühling die wilden Tiere und im Sommer die Mitternachtssonne.
Inuvik-Aklavik Ice Road, Northwest Territories
Im Winter verbinden rund 2.000 Kilometer so genannte Ice Roads die Menschen der Northwest Territories miteinander. Für den Rest des Jahres unpassierbar, sichern diese vereisten Wasserstraßen zwölf Siedlungen den Kontakt mit der Außenwelt. Abenteuerlustige Roadtripper machen es wie die Einheimischen und fahren die 117 Kilometer lange Strecke zwischen Inuvik und dem Weiler Aklavik. Die NWT-Tourismusbehörde bezeichnet diese Eisstraße als „pretty and pretty legendary“. Klingt gut? Die Aussicht auf die Richardson Mountains bei der Durchquerung des Mackenzie-Deltas ist auf jeden Fall nicht übel. Im übrigen können Winterreisen in Kanada unvorhersehbar sein: Vorsicht ist angesagt, und Roadtripper sollten auf alle Eventualitäten vorbereitet sein!
Trans-Canada Highway
Wer hat den Mumm zu einem Roadtrips quer durch Kanada? Von Küste zu Küste kann das Land auf dem 7.820 Kilometer langen Trans-Canada Highway befahren werden. 1962 eröffnet, führt diese Straße durch alle zehn Provinzen und die meisten Großstädte. Beginn dieser Reise ist entweder im Westen in Victoria, BC, oder im Osten in St. John's, Neufundland und Labrador. Der Zeitrahmen: Mindestens zwei Wochen sollten für diese längste Nationalstraße der Welt eingeplant werden. Es wird mit Sicherheit die Reise des Lebens.
Tipps für Roadtrips in Kanada
Unabhängig davon, wohin die Reise in Kanada geht, sollten folgende Punkte beachtet werden, um einen Roadtrip zu erleichtern und die Reise zu einem wirklich unvergesslichen Erlebnis zu machen:
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In Kanada wird die Entfernung in Kilometern gemessen.
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Die Benutzung eines Handys während der Fahrt verstößt gegen das Gesetz und wird streng geahndet.
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Beim Passieren von Einsatzfahrzeugen bei der Arbeit gelten die Gesetze zum Abbremsen und Überholen.
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Wer sich längere Zeit in einem Nationalpark aufhalten möchte, muss einen Parkpass erwerben.
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Im geschäftigen Sommerverkehr, in Bauzonen, auf Wildtierkorridoren und im Winter immer mit besonderer Vorsicht fahren.